Platinenlayout erstellen

Um eine selbstgeaetzte Platine zu erstellen, muss als erstes das Layout erstellt werden. Hierfuer gibt es recht viele moeglichkeiten – angefangen von dafuer gedachten Programmen, wie Eagle, Sprint-Layout, Target etc. Ich selbst mag diese Programme fuer meine Vorhaben nicht, da ich finde das man damit zu stark an vordefinierte Raster gebunden bin, und nicht so freihaendig agieren kann, wie ich moechte. Dies faengt bei der Verlegung der Leiterbahnen, in zb Kurvenformen, an und hoert bei USB Buchsen etc. auf.

Fuer Platinenlayouts benuetze ich grundsaetzlich das Grafikprogramm Coreldraw. Dieses besitze ich bereits seit der Version 4 und bin deswegen auch dort in allen Grafiksachen aktiv. Mit diesem kann ich meine individuellen Platinen perfekt zeichnen. Sicherlich ist es auch oftmals ein Nachteil, da ich die entsprechenden Loetaugen fuer diverse Anschluesse von Buchsen, Steckern und Bauteilen selbst ausmessen, nachzeichnen und testen muss (durch einen schnellen Druck auf normalem Papier kann man recht schnell mit durchstecken der Bauteile erkennen, ob die Zeichnung passgenau ist), zudem gibt es noch das Problem der fehlenden Funktion um freie Flaechen zu schwaerzen. Dies ist zwar eigentlich eine sehr wichtige Funktion fuer jeden Hobbyaetzer im Bezug auf die lange Erhaltung des Aetzbades und Umweltbewusstsein, aber ich behelfe mir indem ich einfach groesstmoeglichst die entsprechenden Flaechen mit etwas muehsamen ausfuellen per Rechtecke einschwaerze.

Kleine Notiz am Rande: Umso mehr Kupfer weggeaetzt wird, umso schneller ist das entsprechende Aetzbad unbrauchbar, da es gesaettigt wird. Zudem schaedigt man die Umwelt, wenn man dies nicht beherzigt, indem zuviel Sonderabfall entsteht. Denn ganz Wichtig: Aetzbaeder, auch wenn diese “nur” aus Natriumpersulfat bestehen, sind Sondermuell und gehoeren nicht in den Abfluss.

Jedoch ueberwiegen die Vorteile der freien Positionierung aller Details meiner Meinung nach dennoch.

Platinen besorgen

Da ich fuer mein derzeitiges Projekt unbedingt selbstgefertigte Platinen brauchte, machte ich mich mal darueber schlau und berichte nun einwenig.

Vorweg natuerlich der Kauf: Platinen im Rohformat selbst kaufe ich gern bei der Firma Pollin ein. Dort gibt es ein Konvolut-Paket fuer sportliche 3,99 Euro. Diese sind zwar leicht verkratzt, manchmal ist auch ein tiefer Kratzer dabei, aber von der Qualitaet dennoch einwandfrei. Geliefert werden meist zweiseitige Platinen. Diese eignen sich zwar eigentlich fuer meine Vorhaben kein bisschen, da doppelseitige Platinen dann doch noch etwas “over-sized” fuer mich sind, jedoch kann ich diese doch gut benutzen. Auf diese weisse kann man naemlich dann doch noch aus den leicht zerkratzten Platinen die besten Ergebnisse rausholen, in dem man einfach die bessere Seite verwendet.

Um nicht unbedingt sein Aetzbad zu versauen mit zu grossen Kupferaetzungen, kann man leicht eine Seite abziehen bei den meisten Platinen. Dies geht recht einfach durch vorsichtiges einschneiden mit einem Tapeziermesser. Somit kann man ganz einfach die komplette Kupferflaeche in teilen abziehen. Leider sind nicht alle Platinen vom selbigen Hersteller bzw. Fertigungsverfahren. Denn einige sind kaum abziehbar – jedoch hilft ein grobes Schmirgelpapier oder der Griff zum Dremel schnell weiter.

Und schon gibt es voll funktionsfaehige Platinen zum selberaetzen zum super kostenguenstigen Preis.

Platinenlaminator “bauen”

Am Anfang versuchte ich den Toner auf die Kupferplatinen per Buegeleisen zu uebertragen. Leider hat dies nicht wirklich geklappt – mal zu heiss, mal zuviel Druck etc. Deswegen wollte ich auch einen Platinenlaminator bauen. Hierbei bin ich einfach hingegangen und habe meinen Olympia a260 aufgemacht und den Temperaturfuehler mit einem externen Schalter ueberbrueckt. Dies muss sein, da ein herkoemmliches Laminiergeraet einfach zu wenig Hitze entwickelt. Zur Temperaturmessung habe ich mir in der Internetbucht ein Infrarotthermometer gekauft. Nach simplen 5 bis 6 Durchgaengen ist der Toner bereits perfekt uebertragen. Die vordere Kunststoffabdeckung habe ich mit einem Dremel abgetrennt, da die aufsteigende Hitze (180° Celsius am Metallrahmen) die Abdeckung schmolz.